Zu unserer künstlerischen Arbeit in den Bereichen Theater, Literatur, Musik und Tanz zählt für uns, seit vielen Jahren, eine partnerschaftliche Lehr- und Lerntätigkeit mit Studierenden, Auszubildenden und Berufstätigen als freie Dozent*innen / Seminarleiter*innen.
Die künstlerischen und pädagogischen Arbeiten und Projekte beeinflussen und bereichern sich auf oft überraschend produktive Weise. Sie sind aufgrund langjähriger Tätigkeit sowohl praktisch, als auch theoretisch fundiert. Unser besonderes Interesse gilt der Förderung künstlerisch-handwerklicher Fähigkeiten und der Entfaltung häufig ungeahnter Potentiale.
Zwei Seminare bieten wir derzeit an:
01. „Wie wir wirken…“ Theaterinspiriertes Arbeiten an der eigenen Stimme und Sprache, an Selbstausdruck und Selbstpräsentation für Menschen in sozialpädagogischen Berufsfeldern.
Unser Auftreten und unsere kommunikative Kompetenz werden im Berufsleben immer wichtiger. Meine Stimme ist mein persönliches Mittel zum Dialog mit anderen Menschen. Und dieses Mittel kann ich schulen und entfalten. Da unsere Atmung, unser Sprechen und die Einnahme von Körperhaltungen häufig nahezu unbewusst ablaufen, müssen wir Veränderungen über einen längeren Zeitraum einüben, bis sie verinnerlicht sind. Nur was ich verinnerlicht habe, kann ich mit Wohlbefinden veröffentlichen. Das eigene Sprechen ist immer abhängig von meiner Person und der jeweiligen Situation. Deshalb kann das eigene Sprechen nur „stimmig“ sein, wenn es zu meiner Person und zur aktuellen Sprechsituation passt. Schnelle Rezepte helfen da nicht weiter. Und wie lernen wir, gut zu sprechen, gut zu kommunizieren? Indem wir uns über die Fundamente Klarheit verschaffen. Dazu gehören unser Körper und unsere Körperhaltungen in Zusammenhang mit Atmung und Emotionen. Wir sprechen mit dem ganzen Körper, nicht nur mit dem Kehlkopf. Unser körperliches und emotionales Befinden hat entscheidenden Einfluss auf unsere Stimme. Körperspannung, Atem- und Stimmspannung sind miteinander verflochten.
Hauptziel: Authentisches und wirksames Sprechen in den verschiedensten Situationen von Alltag und Beruf, mit einer gesunden, kräftigen und tragfähigen Stimme.
Erster Abschnitt: Die Beschäftigung mit den Fundamenten der Atmung, der Stimme und dem Sprechen, anhand vieler praktischer Übungen und Beispiele, sowie theoretischer Reflexionen.
Zweiter Abschnitt: Es geht um die Entwicklung kommunikativer Grundhaltungen: lebendiges Erzählen und verständliches Erklären; Übungen zum aktiven Zuhören; Übungen zur Selbstpräsentation; „Lampenfieber“ und Übungen vor, während und nach einem „Sprechauftritt“.
Dritter Abschnitt: Es geht um die praktische Auseinandersetzung mit Inhalten wie Sachvortrag | Referat, Projektpräsentation und freier Rede.
02. „Erzähl mir was! - Lies mir was vor!“ Theaterpädagogische Übungen und Impulse zum Vorlesen und Erzählen in der Ausbildung zur Erzieherin / zum Erzieher
Es besteht Handlungsbedarf: Unter den Kindern und Jugendlichen wachsen neue Generationen von Personen mit fehlender Lesekompetenz heran. Vielen von ihnen wird möglicherweise auch in Zukunft aufgrund mangelnder Lesefähigkeiten eine zentrale Voraussetzung für Bildung, Berufszugang und gesellschaftliche Teilhabe fehlen. Eine umfassende Förderung der Lesekompetenz und Lesemotivation ist daher von Beginn an notwendig. Vorlesen und freies Erzählen gehören zu den wundervollen Möglichkeiten von Erzieher*innen, mit Kindern in vertrauensvollen Kontakt zu kommen, ihnen dabei behilflich zu sein, sich geistig und emotional zu entfalten. Regelmäßiges Vorlesen und / oder freies Erzählen von Geschichten fördert unter anderem die Logik und Konzentration, die Wahrnehmung und Merkfähigkeit, das Gemeinschaftsgefühl, den Sinn für Phantasie, Worte, Sätze, Sprechen und Sprache. Untersuchungen belegen, dass späterer Schulerfolg und Vorlesen / Erzählen einen engen Zusammenhang aufweisen.
Und deshalb brauchen Erzieher*innen dringend handwerkliche Unterstützung: Sie spielen eine wichtige ergänzende Rolle zu Familien und der Bildungsinstitution Schule, wenn es darum geht, Kindern möglichst täglich vorzulesen und zu erzählen. Vorlesen und Erzählen von Geschichten (per Wort oder Bild), das ist eine kleine Kunst. Zum Glück eine erlernbare, durch regelmäßige freudige Praxis.
Was wir tun:
- Kennenlernen von aktueller Kinder- und Jugendliteratur anhand ausgesuchter Beispiele - Umgang mit verschiedene Textsorten (u.a. Geschichten, Gedichte, Sachtexte) - Impulse und Vorschläge zur eigenen weiteren Beschäftigung mit Lesen und Erzählen (z.B. Vorlese- /Erzählgruppen; Lesezirkel mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen)
Einige konkrete Übungsinhalte: - Vorlesen ist eine Art zu erzählen - Vorlesen / Erzählen bedeutet auch: üben, üben, üben - Denke immer an deine Zuhörer*innen - Vorlesen / Erzählen heißt: Im Dialog sein und bleiben - Die grundlegende Bedeutung der Atmung - Aufbau einer frei erzählten Geschichte - Übungen und Tipps für spannendes Erzählen - Die Kunst der Pausensetzung - Laut und Leise, Hoch und Tief, Schnell und Langsam - Möglichkeiten mit der eigenen Stimme zu spielen - Mut zum Fehlermachen und diese zu benutzen - Was du auch tust, genieße es!
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